Das Förderprogramm für serielle Sanierung bietet einen neuen Bonus und hilft vor allem Mehrfamilienhäusern aus den 1950er bis 1970er Jahren.
Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) regelt der Bund seit 2021 die energetische Sanierung und den energieeffizienten Neubau von Gebäuden sowie den Einsatz von erneuerbaren Energien zur Wärmeerzeugung. Nun wurde das Förderprogramm umfassend reformiert. Neu ist unter anderem ein Bonus von 15 Prozent für serielles Sanieren, der ab dem 1. Januar 2023 in Kraft tritt. Dieser ist mit dem Bonus für die energetisch schlechtesten Gebäude (Worst-Performing-Building-Bonus, WPB-Bonus) auf bis zu 20 Prozent kumulierbar.
„Ein Großteil der Mehrfamilienhäuser, die in den 1950er bis 1970er Jahren gebaut wurden, stecken im Sanierungsstau. Sie verbrauchen bis zu fünfmal mehr Energie, als technisch notwendig", sagt Christian Stolte, Bereichsleiter Klimaneutrale Gebäude bei der Deutschen Energie-Agentur (Dena). Einen Ausweg böten serielle Sanierungslösungen. „Mit ihnen können rund 500.000 dieser Mehrfamilienhäuser mit circa drei Millionen Wohnungen schneller und günstiger klimaneutral werden. Grundlage ist ein neu gedachter, digitalisierter Planungs- und Bauprozess sowie Vorfertigungen nach dem Baukastenprinzip – und das abseits der Baustelle. Mit der neuen Förderung setzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen wichtigen Hebel, um die Markteinführung zu beschleunigen und von Pilotprojekten auf Quartiere zu übertragen." Die Dena ist selbst beteiligt an dem seriellen Sanierungsprojekt Energiesprong.
Serielle Sanierungslösungen haben derzeit noch hohe Anfangskosten. „Mit dem neuen Bonus sind sie bei deutlich schnellerer Umsetzung kostentechnisch vergleichbar mit konventionell durchgeführten Sanierungen", so Stolte. Damit sei die serielle Sanierung auf einen Net-Zero-Standard für viele Wohnungsunternehmen bereits jetzt an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit. Die dadurch steigende Nachfrage ist wiederum Grundlage für die Kostensenkung: Mit höheren Stückzahlen für vorgefertigte Fassaden-, PV-Dachelemente sowie Energiemodule mit Wärmepumpen treten Skaleneffekte ein."
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