Ein modernes Wohngebäude mit Solarzellen auf dem Dach, umgeben von einem Garten mit einer Parkbank im Vordergrund.
Die Fassaden der Mehrfamilienhäuser wurden dank serieller Sanierung ertüchtigt. Photovoltaikmodule wandeln die Dächer zu Energieerzeugern. (Quelle: Der Zimmermann)

Serielles Sanieren 2025-03-12T10:10:24.390Z Energiesprong-Hotspot NRW

In Nordrhein-Westfalen wurden laut Deutscher Energieagentur (Dena) bislang die meisten seriellen Sanierungsprojekte in Deutschland realisiert. Warum das so ist, konnten rund 130 Interessierte aus der Bau- und Wohnungswirtschaft bei einer Energiesprong on tour am 6. März in Hattingen herausfinden.

Die Hattinger Wohnbaugenossenschaft (HWG), die Generalübernehmer Ecoworks und B&O Bau und die Deutschen Energie-Agentur (dena), stellten Modernisierungsmethoden von zwei Baustellen vor. Um Arbeiter für die Henrichshütte zu gewinnen, wurde in Hattingen in den 50er Jahren viel Wohnraum in einfacher Bauqualität errichtet. Über 11 Mio. Euro investiert die HWG in die zwei Pilotprojekte.

Für Vorstand Dr. David Wilde ist serielles Sanieren eine Chance für die gesamte Wohnungswirtschaft: „Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir disruptive Konzepte, die die energetische Modernisierung schneller, effizienter und industrieller machen“. Mit der BEG-Förderung und dem seriellen Sanierungsbonus sei die Sanierung wirtschaftlich sehr gut darstellbar. Wilde hofft, dass die Förderung unter der neuen Regierung fortgesetzt und nicht auf dem Altar der Verteidigungsausgaben geopfert wird.

In dem ersten vorgestellten Projekt kommt ein fassadenintegriertes TGA-Modul zum Einsatz, in dem sich die Heizungsleitungen für die Wohnungen befinden. Das macht eine aufwendige Strangsanierung, die mit einer hohen Belastung für die Mieter verbunden ist, unnötig. Der Einbau dauert pro Strang nicht länger als ein bis zwei Tage. Das Modul ist revisionierbar und bietet ausreichend Platz für die nachträgliche Verlegung weiterer Leitungen, wie Wasser, Lüftung, Strom, Telefon oder Internet. Das zweite Projekt fällt nicht nur durch die neue Fassade sondern vor allem durch das Solardach auf. Photovoltaikmodule ersetzen die klassische Dachdeckung. Neben dem ästhetischen Mehrwert ist die Anlage weiterhin BEG-förderfähig, da sie einen integralen Bestandteil der Gebäudehülle darstellt.

Ein Baugerüst an einer modernen Hausfassade, das für Renovierungsarbeiten genutzt wird.
Bei diesem Projekt kommt ein fassadenintegriertes TGA-Modul zum Einsatz, in dem sich die Heizungsleitungen für die Wohnungen befinden. (Quelle: Photothek Media Lab)

Energiesprong wurde von der Dena initiiert und koordiniert und unterstützt die Entwicklung serieller Sanierungslösungen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Mehr Informationen unter www.energiesprong.de.

zuletzt editiert am 18. März 2025